Namaste: Ein erster Bericht aus Indien

Wie bereits berichtet, starteten unsere Rabeneltern am vergangenen Wochenende zu einer 14-tägigen Reise durch Indien. Die Reise führt die Gruppe zu folgenden Stationen:

15.02.-20.02.20 Mumbai
Spiel am 16.02.20 gegen ein Team von Bombay Gym
20.02.-22.02.20 Matheran
Hochplateau in der Nähe von Mumbai
22.02.-26.02.20 Pune (Poona)
Ehemaliger Hauptsitz der Bhagwan Bewegung, 7 Mio. Einwohner, eventuell zweites Hockeyspiel
26.02.-29.02.20 Mandrem in Goa
Ehemalige portugiesische Kolonie und in den 70ern Hippieparadies, Unterbringung im Strandresort mit Bambushütten und direktem Strandzugang

Im Folgenden schildert Ecki Franke die Anreise nach Indien und die ersten Eindrücke von dem Land.


Was für ein Auftakt! Schon nach zwei Tagen steht für alle fest, dass sich die weite Reise nach Indien definitiv gelohnt hat. In den ersten zwei Tagen haben wir Erlebnisse gehabt, die gegensätzlicher kaum sein könnten: Auf der einen Seite unser Spiel im exklusiven Bombay Gym Club, mit wunderschönem Clubhaus im kolonialen Stil, Handtuch reichenden Angestellten in der noblen Herrenumkleide und wahnsinnig gastfreundlichen und offenherzigen Gastgebern. Auf der anderen Seite der absolut chaotische Straßenverkehr, bei dem die einzige Regel darin bestehen zu scheint, möglichst oft und möglichst laut die Hupe zu betätigen. Und dann das bitterarme Indien, von dem wir bei der geführten Tour durch den größten Slum Asiens (Dharavi mit ca. 1 Million Bewohnern) einen nachhaltigen Eindruck bekommen haben.

Aber der Reihe nach! Die Anreise über Hamburg, Zwischenstopp in München und Weiterreise bis Mumbai, verlief fast problemlos. Norberts zunächst verlorene Bauchtasche ist kaum eine Erwähnung wert. Die Ankunftszeit für 1 Uhr im Hotel anzusetzen war allerdings sehr optimistisch. Da hatte man die Gründlichkeit der etwas mürrisch dreinschauenden indischen Einreisebeamten unter- und deren Effizienz deutlich überschätzt. Laut Norbert besteht deutlicher Prozessoptimierungsbedarf, die Diskussion darüber mit den indischen Beamten haben wir dann aber doch lieber auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Müde kamen wir gegen halb vier Uhr nachts mit dem von uns gemieteten Bus im Royal Bombay Yacht Club, unserer ersten Unterkunft direkt am Gateway of India, an. Müdigkeit und fortgeschrittene Uhrzeit waren aber noch lange kein Grund auf die erforderlichen Formalitäten zu verzichten. Drei verschiedene Formulare und ein Eintrag im Gästebuch gehörten auch um diese Uhrzeit – garniert mit dem indertypischen Kopfwackeln – zum Standardaufnahmeprogramm für jeden von uns. Dann konnte erst einmal geschlafen werden.

Am darauffolgenden Tag führte Avan uns zunächst ins Fabindia, einen schicken Laden mit indischen Klamotten in bester Qualität zu günstigen Preisen. Da konnten sowohl die Frauen, als auch die Männer, nicht widerstehen. Felix und Holger wurden zu real Gandhis; mit Pluderhosen verwandelten sich Anne und Wübke in wilde German Hippiegirls auf Goa Trip.

So bestens ausgerüstet ging es nach einem sehr guten Essen in dem von Alex empfohlenen Café Leopold in den Bombay Gym Club. Gegen diesen, von den Engländern im 19. Jahrhundert zunächst als Poloclub gegründeten Verein, kann „Der Club an der Alster“ einpacken. 200.000 Euro (!!!) Aufnahmegebühr und ca. 300 Bedienstete, von denen einige in Windeseile nach dem Cricketmatch die Hockeyfeldmarkierungen vornahmen und sich während des Spiels als Balljungen betätigen. Einhellige Meinung war, dass die Balljungenaufgabe auch bei uns eingeführt werden sollte! So können sich etwa leistungswillige 2. Herren für höhere Aufgaben empfehlen oder aufnahmewillige Neumitglieder das Aufnahmeverfahren beschleunigen.

Das Team unserer Gastgeber war ein wild zusammengewürfelter Haufen aus Clubmitgliedern und deren Gästen, bei dem das regelmäßige Hockeyspiel in der jüngsten Vergangenheit zwar etwas vernachlässigt worden war, der sich aber durch einen deutlich jüngeren Altersschnitt als unser Team auszeichnete. Dass natürlich hochklassige Spiel über 4 mal 1/4 Stunde, bei dem die Naturrasentalente Felix und Sönke über sich hinauswuchsen, endete schließlich leistungsgerecht mit einem 2:2.

Das eröffnete alle Möglichkeiten für eine entspannte 3. Halbzeit im Clubhaus. Bei stetiger Bier- und Gin Tonicversorgung und fantastischem indischem Fingerfood klang der Abend aus. Anne war glücklich, zwei 21 und 22jährige Jungs u.a. über die Liebesanbahnungsproblematiken junger Inder und deren familiäre Implikationen ausfragen zu können und auch sonst verliefen die Gespräche sehr lebhaft… Ein Abend, der lange nachhallen wird!

Kontrastprogramm am nächsten Morgen… Fortsetzung folgt!